Dr. Andrea Buratti, Ehemaliger des Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen hat uns 3 spannende Fragen zu seinem Werdegang beantwortet!
Alter: 32
Ehemaliges Institut:
Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen
Erste Position nach Institutszeit:
Technischer Assistent des Chief Technology Officer bei Viega GmbH & Co. KG
Aktuelle Stelle:
Director Smart Components bei Viega GmbH & Co. KG
Durch welche Veränderungen / Entscheidung / Tätigkeit haben Sie rückblickend den größten persönlichen Entwicklungsschritt gemacht? Wie sah dieser konkret aus?
Meine erste Position nach dem Institut hat einen für mich lebensverändernden Charakter gehabt und stellt meinen größten persönlichen Entwicklungsschritt dar. Durch die spannenden Entwicklungsprojekte im Bereich der intelligenten Messtechnik am WZL, war ich mit den technischen Herausforderungen sehr vertraut. Als Assistent des Chief Technology Officer bei Viega wurde ich mit einer ganz anderen Spielwiese konfrontiert. In den ersten Monaten habe ich die Abteilungsleiter der Corporate Technology bei der Entwicklung der eigenen Funktionalstrategien unterstützt. Seit 2019 habe ich die Unternehmensstrategien und die Produktstrategien der High-Tech-Tochtergesellschaften der Viega Gruppe betreut. Anschließend konnte ich die Change-Prozesse sowohl bei der Corporate Technology, als auch bei den Tochtergesellschaften vorantreiben. Dies hat mir die einzigartige Chance gegeben, ganzheitlich und unternehmensweit Erfahrungen in den Bereichen Strategie und Organisationsveränderungen zu sammeln. Letztendlich war ich noch für die Organisationsveränderung in den USA verantwortlich. Nach drei Jahren habe ich mehr als 30 Funktionalstrategien aus verschiedenen Bereichen betreut und konnte mich als Strategie-Experte in der Viega Gruppe etablieren.
Welche Position haben Sie aktuell inne und wo liegen hier die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeiten?
Als Director Smart Components führe ich ein Team von drei Mitarbeitern und bin für den gesamten Lebenszyklus der Produkte, von der Planung bis zum Phase Out, verantwortlich. Unter Smart Components versteht man intelligente Trinkwasserlösungen für Küchen und Badezimmer, z.B. elektronische Duscharmaturen. Es handelt sich um ein junges, spannendes Produktportfolio, das sehr viel Zukunftspotenzial besitzt. Begeisternd ist auch die Tatsache, dass das Team international ist: Man wird mit verschiedenen Kulturen konfrontiert, was Kreativität und den Ideenaustausch fördert.
Wie haben Sie die ersten Monate in der Position als Director Smart Components gestaltet? Wo langen besondere Herausforderungen?
Die erste große Herausforderung war innerhalb einer kurzen Zeit eine solide Produktstrategie für Smart Components zu entwerfen, um dem gesamten Team Orientierung zu geben. Dazu gehörte die Entwicklung einer konkreten Kundenstrategie zusammen mit dem Bereich Vertrieb. Anschließend haben wir die kundenzentrische Produktentdeckung als Methodik crossfunktional eingeführt, um Produktideen reifen zu lassen und zu bewerten. Diese Methodik legt den Kunden ins Zentrum der Produktentwicklung und „entdeckt“ systematisch den perfekten Bedürfnis-Angebot-Match. So können wir sicherstellen, dass wir nicht nur in „gute“ Ideen investieren, sondern in die richtigen „Gold Nuggets“. Im Anschluss haben wir sie bei einer dreimonatigen Ideenkampagne mit Startup-ähnlichen Teams bestehend aus Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Corporate Functions und Standorten getestet. Das Resultat waren echte Innovationen für unser Produktportfolio.
In der Märzausgabe unserer KarriereNews hat sich Dr.-Ing. Thilo Schultes, Ehemaliger des Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen, vorgestellt und 3 spannende Fragen zu seinem Werdegang beantwortet!
Alter: 30
Ehemaliges Institut:
Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen
Erste Position nach Institutszeit:
Leiter Werkzeugbau bei igus GmbH
Aktuelle Stelle:
Leiter Werkzeugbau und Technikum bei igus GmbH
Welche Position hast du inne und wie ist es dazu gekommen?
Im letzten Drittel meiner Institutszeit durfte ich ein Projekt zur Neuausrichtung des Werkzeugbaus der igus GmbH in Köln leiten. Mir hat die igus Kultur und das Projekt viel Freude bereitet. Daher habe ich mich für das Angebot, die Neuausrichtung als Gesamtverantwortlicher für den Werkzeugbau zu gestalten, entschieden. Somit bin ich direkt vom Institut in operative Verantwortung gewechselt. Nach 9 Monaten kam die Leitung unseres neu aufgebauten Technikums und später die Verantwortung als Prokurist hinzu. Im Rahmen der entwickelten Strategie haben wir den Werkzeugbau komplett umgebaut und 10 Mio. € in den Maschinenpark sowie in Automatisierung und Digitalisierung investiert. Inzwischen sind wir ein Team von rund 100 Kolleg*innen, welche die Werkzeuge für 680 Spritzgussmaschinen instandhalten und jährlich über 1.000 neue Spritzgussteile realisieren.
Wo liegen die Schwerpunkte deiner Tätigkeit?
Meine Tätigkeit ist von Abwechslungen und unterschiedlichsten Herausforderungen geprägt. Im Kern dreht es sich um 5 Aufgabenfelder:
Wenn du auf deinen Karriereweg nach dem WZL zurückblickst, was würdest du jetzigen Doktoranden/Doktorandinnen für die Entwicklung ans Herz legen?
Persönlich habe ich gelernt, dass es sich lohnt, die Chance neben strategischer auch operative Verantwortung zu übernehmen, früh zu ergreifen. Durch die Projekte am WZL hat man Erfahrung damit sich schnell einzuarbeiten und in Prozessen sowie Innovationen zu denken. Dies ist neben der Zusammenarbeit im Team die wichtigste Basis für operative Erfolge.
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