Alter: 42 Jahre
Ehemaliges Institut: Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
Erste Position nach Institutszeit: Senior Process Manager, Vaillant Group
Aktuelle Position: Director Process Management, Organizational Development, Information Security & Business Continuity, Vaillant Group
Welche Position haben Sie in Ihrem ersten Schritt nach dem Institut angenommen und wie war dort Ihr Verantwortungsbereich?
Ich startete als Senior Process Manager. In dieser Funktion im Stabsbereich des CEO-Resorts habe ich als eine Art „interner Berater“ den Industrial-Bereich in organisatorischen und prozessualen Fragestellungen unterstützt. Dazu gehörte in der Anfangszeit neben der Governance-Verantwortung für Prozessmanagement, der Einführung eines professionellen Business Process Management und Process Mining Tools auch die Leitung und Unterstützung von Projekten wie z.B dem Aufbau einer Wärmepumpen Business Unit oder aber der Entwicklung und Umsetzung einer prozessualen, cross-funktionalen Produktentwicklungslandkarte und eines agilen Produkt-Roadmap-Prozesses.
Warum haben Sie sich nach der Institutszeit für den Schritt zur Vaillant Group entschieden?
In meinen etwas mehr als fünf Jahren am WZL und dem Mitwirken an sowie Leiten von über 25 Industrie-Beratungsprojekten durfte ich eine Vielzahl von Branchen, Unternehmen, Unternehmensgrößen und deren Kulturen als auch Legalstrukturen kennenlernen. Recht früh stand für mich fest, dass ein börsennotierter „Mega-Konzern“, gekennzeichnet durch Anonymität und Ausrichtung an monatlichen Reportings nicht infrage kommt. Wichtiger waren mir überschaubare Strukturen, Familienbesitz und eine entsprechende familiäre Unternehmenskultur als auch „anfassbare“, aus Endkundensicht wiedererkennbare Produkte. Auf der anderen Seite jedoch wollte ich eine Unternehmensgröße, die eine gewisse Komplexität mit sich bringt und ein globales Netzwerk mit Vertriebsgesellschaften und Produktionsstandorten besitzt. Wichtig zudem war mir, dass das Unternehmen, soweit es geht, krisensicher ist. Die Vaillant Group besitzt genau diese Kombination aus hundertprozentigem Familienbesitz, fühlbarer Unternehmenskultur, aber dennoch globaler Präsenz, Größe und Komplexität als auch Krisensicherheit („Wärme und Warmwasser werden immer gebraucht“). Dazu kommt der Nachhaltigkeitsgedanke bei der Elektrifizierung, insbesondere im Wärmepumpengeschäft.
Welche Position haben Sie aktuell inne und wo liegen hier die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeiten?
Neben den Bereichen Prozessmanagement und Organisationsentwicklung verantworte ich mittlerweile zwei weitere Bereiche: das Business Continuity Management (BCM) als auch Information & Cyber Security. Die beiden letztgenannten, eng verzahnten Bereiche sind eher „zufällig“ nach Führung der BREXIT als auch COVID Task Force und später der Leitung aller BCM-Aktivitäten um den Ukraine-Krieg und Gasengpass bei mir gelandet und deutlich spannender, als ich anfangs antizipiert habe. Insbesondere die Herausforderung, sich mit der stetig professionalisierenden Cyberkriminalität auseinanderzusetzen, ist super interessant. Wir begegnen der Herausforderung sowohl präventiv, indem wir verschiedenste ineinandergreifende Sicherheitsmechanismen etablieren, aber auch auf reaktiver Seite, wo wir uns auf den Fall der Fälle eines erfolgreichen Ransomware-Angriffes vorbereiten und technische, organisatorische und prozessuale Contigency Pläne erarbeiten – das ist für Unternehmungen essenziell, da eine hundertprozentige Sicherheit im Umfeld krimineller Energie nicht existiert.
Freudenberg ist ein globales Technologieunternehmen, das seine Kundinnen und Kunden sowie die Gesellschaft durch wegweisende Innovationen nachhaltig stärkt.
Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern, Kundinnen und Kunden sowie der Wissenschaft entwickelt die Freudenberg-Gruppe technisch führende Produkte, exzellente Lösungen und Services für rund 40 Marktsegmente und für Tausende von Anwendungen.
Was ist das Besondere an dem Unternehmen?
„Innovating Together“
Die Freudenberg-Gruppe steht für Technologie und Fortschritt. Gemeinsam mit den Kunden und der Wissenschaft entwickeln Freudenberg-Mitarbeitende technisch führende Produkte, Lösungen und Services. Innovationen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte – von der Chromgerbung über den Simmerring bis hin zu anspruchsvollen und hochtechnischen Medizinprodukten. Das gemeinsame Streben nach Lösungen, die weltweit zu einer nachhaltigen Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft beitragen, ist für Freudenberg gleichermaßen Motivation wie die Basis des Erfolgs. Dabei leben wir „Innovating Together" über Geschäftsgruppen und Weltregionen hinweg. So sind wir in der Lage, unseren Kunden schon heute Lösungen und Antworten auf die Fragen von morgen zu bieten.
Produkte
Dichtungs- und Schwingungstechnik
Freudenberg beliefert als Hersteller von Dichtungen und schwingungstechnischen Komponenten viele unterschiedliche Industriezweige. Größter Abnehmer ist die Automobilindustrie.
Technische Textilien und Filtration
Freudenberg produziert Vliesstoffe für viele unterschiedliche Anwendungen. Neben der Textil- und Automobilindustrie zählen auch viele andere Industriezweige zu den Kunden.
Reinigungstechnologien und -produkte
Freudenberg Home and Cleaning Solutions ist ein international führendes Markenartikelunternehmen für Reinigungsartikel und -systeme sowie Wäschepflegeprodukte. Die Produkte sind unter anderem unter den Markennamen Vileda®, O-Cedar®, Wettex®, Gala®, Marigold® und Gimi® bekannt.
Spezialitäten
Zur Geschäftsgruppe der chemischen Spezialitäten gehören die operativ unabhängig voneinander agierenden Geschäftsbereiche Klüber Lubrication, Chem-Trend, SurTec, OKS und Capol.
Freudenberg Medical zählt ebenfalls zu dem Bereich Spezialitäten. Dieser ist der globale Partner für Design, Entwicklung und Produktion innovativer Medizinprodukte. Das Angebot umfasst Katheterlösungen für minimalinvasive Eingriffe und Komponenten aus komplexen medizinischen Materialien.
Brennstoffzellen - Technologie
Die im April 2022 neu gegründete Geschäftsgruppe Freudenberg e-Power Systems hat mit dem weltweit ersten typgeprüften Methanol-betriebenen Brennstoffzellensystem für den maritimen Bereich einen Meilenstein erreicht. Das System ermöglicht, die Hochseeschifffahrt klimaneutral, effizient und sicher zu betreiben.
Welche Kompetenzen müssen gute Bewerbende mitbringen?
Den perfekten Bewerber gibt es nicht. Aber wenn dich unsere folgenden fünf Kernarbeitgeberstärken ansprechen, bist du bei uns genau richtig.
Neugierig & Ambitioniert
Freudenberg ist ein globaler Technologiekonzern für neugierige Menschen, die ambitioniert Innovationen vorantreiben wollen. Weil wir fördern, dass Ideen eingebracht, weiterverfolgt und umgesetzt werden.
Fördernd & Herausfordernd
Die Möglichkeiten, als Person bei Freudenberg zu wachsen, sind immens. In der Freudenberg Gruppe können sich alle auf das weltweite Know-how verlassen, das täglich geteilt, erweitert und hinterfragt wird. Weil wir nicht nur die Welt verändern wollen, sondern jede einzelne Person entwickeln.
Aufgeschlossen & Nahbar
Bei uns arbeiten Menschen zusammen, die wertschätzend sind, denen Augenhöhe wichtiger ist als Hierarchie und die offen für Vielfalt sind. Darauf legen wir Wert.
Sozial & Fair
Wir fördern soziale, nachhaltige und lokale Projekte und unterstützen das Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen. Es macht uns stolz, wenn wir hören, dass wir die Werte vertreten, die viele unserer Mitarbeitenden teilen.
Stabil & Sicher
Zum einen bieten wir einen sicheren Arbeitsplatz und andererseits ist unser Pioniergeist der Motor für Innovationen – und bringt uns so immer wieder neue Impulse, um als Arbeitgeber beständig und attraktiv zu sein.
Einstiegsmöglichkeiten
Als global agierendes Unternehmen bietet die Freudenberg Gruppe spannende Möglichkeiten, in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Dies ermöglicht einen interkulturellen Austausch und gibt Ihnen die Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern.
Bei der Freudenberg Gruppe finden Sie eine Vielzahl an beruflichen Perspektiven und Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung über Länder, Geschäftsgruppen und Tätigkeitsfelder hinweg. Und das, ohne das Unternehmen verlassen zu müssen.
Wir legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und setzen uns aktiv für eine sauberere, sicherere und nachhaltigere Zukunft ein.
Wir sind bekannt für unsere Innovationskraft und bieten Ihnen die Möglichkeit, an zukunftsweisenden Projekten und Technologien mitzuarbeiten. Wenn Sie Freude an kreativen Lösungen und neuen Ideen haben, geben wir Ihnen die Möglichkeit diese bei uns voll einzubringen und zu entfalten.
Arbeiten bei Freudenberg: We will wow your world!
Alter: 33
Ehemaliges Institut: Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
Erste Position nach Institutszeit: Senior Manager Business Development
Aktuelle Position: Operations Manager Dormagen Plant & Strategic Projects Business Unit Automotive, Speira GmbH
Welche Position haben Sie aktuell inne und wie sind Sie dahin gekommen?
Schon am WZL war ich daran interessiert, verschiedene Themen und Fragestellungen in der produzierenden Industrie kennenzulernen. Durch den Einstieg im Operational Excellence bei Speira hatte ich die Möglichkeit, genau das im Unternehmen fortzusetzen. Einerseits konnte ich durch strategische Projekte verstehen, wie das Aluminiumwalz- und Recyclinggeschäft funktioniert. Anderseits konnte ich die Herausforderungen in der Produktion verschiedenster Walzprodukte, von der Verpackungsfolie bis zu Komponenten für die Automobilindustrie kennenlernen. Durch diese Projekte hat sich für mich herauskristallisiert, wo meine Leidenschaft derzeit liegt: die Übernahme von Verantwortung in der Produktion. Deshalb bin ich in meiner neuen Funktion seit einem Jahr für den Schneidbetrieb in Dormagen mit rund 30 Mitarbeitern verantwortlich und leite parallel strategische Projekte im Geschäftsbereich Automobil.
Was war die größte Veränderung durch diesen Positionswechsel und was begeistert Sie an der aktuellen Stelle?
Der Schritt in die operative Verantwortung für einen Produktionsbereich zu gehen hat für mich nicht nur die Verantwortung für ein größeres Team mitgebracht, sondern vor allem auch dafür sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter sicher arbeiten und gesund nach Hause gehen. Vor allem macht mir meine neue Aufgabe aber unglaublich viel Spaß, weil ich einfach gerne mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeite. Meine tägliche Herausforderung ist es, die unterschiedlichen Fähigkeiten vom Maschinenführer bis zum Ingenieur zusammenzubringen, um unsere Prozesse immer weiterzuentwickeln. Dabei lernen wir als Team und ich persönlich jeden Tag etwas Neues dazu. Das Gleiche gilt auch für die Bandbreite der Themen, mit denen ich mich beschäftige - kein Tag ist wie der andere.
Wenn Sie auf Ihren Karriereweg nach dem WZL zurückblicken, was würden Sie jetzigen Doktoranden/Doktorandinnen für den Einstieg in die Industrie ans Herz legen?
Das Wichtigste ist nicht die erste Stelle, die ihr nach der Zeit am Institut annehmt, sondern, dass ihr für euch das richtige Unternehmen findet. Für mich persönlich ist es viel wichtiger, ob man sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren kann und ob die Arbeitsweise und die Kollegen zu einem passen. Denn dann könnt ihr gemeinsam ein Zielbild für den mittelfristigen Schritt gestalten und dazu kann auch gehören eine Position mit euch zu gestalten. Am Ende gibt es nicht den einen vorgeschriebenen Weg nach dem Institut, sondern im Gegenteil, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten.